Bandscheiben

Die Bindeglieder unseres Rückgrats

Die Bandscheiben sind eine knorpelige Verbindung, die sich immer zwischen zwei Wirbeln befinden. Insgesamt besitzt der gesunde Mensch 23 Bandscheiben. Sie bestehen aus einem Gallertkern, der von einem harten Faserkern umgeben ist. Der äußere Faserring besteht aus Faserknorpel, während der Gallertkern komplett weich und sich zu 85 Prozent aus Wasser zusammensetzt. Alle Bandscheiben der Wirbelsäule sind durch eine Knorpelschicht an den darüber und darunter liegenden Wirbelkörpern befestigt. Der Druck, der durch das Gewicht des Kopfes und des Rumpfes auf den Wirbeln und den Bandscheiben lastet, nimmt nach unten hin zu. Aufgrund dessen werden nicht nur die Wirbel, sondern auch die Bandscheiben nach unten hin größer.

Verschiedene Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall.

Welche Funktionen haben die Bandscheiben?

Die Hauptaufgabe der Bandscheiben ist es, Stöße und Druck auf die Wirbelsäule abzudämpfen. Sie funktionieren wie eine Art Stoßdämpfer zwischen unseren Wirbeln. Jedoch werden nicht nur Erschütterungen abgefangen, sondern es werden zusätzlich auch einseitige Bewegungen ausgeglichen. Außerdem ermöglichen die Bandscheiben der Wirbelsäule Flexibilität in alle Richtungen. Ihre Funktionen können die Bandscheiben nur gewährleisten, wenn sie ausreichend mit Wasser versorgt werden. Dementsprechend ist der Wasserhaushalt ein entscheidender Faktor für ihre Elastizität. Im Alltag wird z.B. durch langes Sitzen oder einseitige Bewegungen Wasser aus den Bandscheiben herausgedrückt. In Folge dieses Prozesses kann die Körpergröße des Menschen im Tagesverlauf um bis zu zwei Zentimeter abnehmen. Durch ausgiebiges Liegen nehmen die Bandscheiben die Flüssigkeit wieder auf.

Dieser Vorgang kann an einem Schwamm verdeutlicht werden:

  1. Im Wasser: Der Schwamm saugt sich komplett voll und gewinnt somit an Höhe und Elastizität.
  2. Unter Druck: Der Schwamm gibt Wasser ab und verliert an Höhe und Elastizität.
Schwamm mit aufgesogenem Wasser.

Was sind klassische Symptome für Probleme mit den Bandscheiben?

Bei Problemen mit den Bandscheiben spricht man häufig von einem Bandscheibenvorfall. Die Ausprägung des jeweiligen Symptoms ist davon abhängig, in welchem Bereich der Wirbelsäule sich ein Bandscheibenvorfall ereignet. Beschwerden wie die Verhärtung der Muskulatur oder plötzliche Schmerzen bei bestimmten Bewegungen können sich bei allen Arten von Bandscheibenvorfällen finden.

  • Akute Schmerzen im Nacken
  • Ausstrahlende Schmerzen in die Arme, die Hände oder zum Hinterkopf hin
  • Leichtes Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl in Armen und Händen
  • Akute stechende Rückenschmerzen
  • Verstärkter Schmerz beim Bücken oder Hochheben von Gegenständen
  • Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit im Bein
  • Verstärkung der Schmerzen durch Husten und Niesen
  • Ausstrahlende Schmerzen in die Beine

Was sind Ursachen für einen Bandscheibenvorfall?

Ein häufiger Grund ist der altersbedingte Verschleiß des Gallertkerns. Dieser verliert aufgrund des sinkenden Wassergehalts im Körper von älteren Menschen an Elastizität. Daraufhin verlieren die Bandscheiben an Flexibilität und können Bewegungen und Stöße nicht mehr in vollem Umfang abfedern. Als Resultat dessen kann es zu kleinen Rissen im Faserring kommen. Diese führen dazu, dass ein Teil des Gallertkerns aus dem Faserring herausgedrückt wird und in den Wirbelkanal gelangt. Dort drückt er dann auf die Nervenwurzel, was die Schmerzen der Patienten begründet und zu erheblichen Bewegungseinschränkungen führen kann.

Aber auch unabhängig vom Alter kann die falsche Belastung z. B. bei langem Sitzen oder Stehen, dazu führen, dass der Gallertkern aus den Bandscheiben herausgedrückt wird. Genauso kann schweres Heben aus dem Rücken die Bandscheiben belasten und zu einem Bandscheibenvorfall führen.

Was gibt es für Therapiemöglichkeiten bei einem Bandscheibenvorfall?

Manchmal kann ein Bandscheibenvorfall konservativ mit einer Bandage behandelt werden. Hierfür eignen sich Bandagen wie die Dynamics Plus Lumbalbandage. Hier wird der aufrechte Gang unterstützt und die Durchblutung gefördert, was dabei hilft die Schmerzen zu lindern. In anderen Fällen muss operiert werden. Dabei wird zur Linderung der Schmerzen das Bandscheibengewebe entfernt, welches den Nerv reizt. Somit wird der Nerv entlastet und die Entzündung kann abheilen. Außerdem gibt es gezieltes Muskelaufbau-Training für den Rücken- und Bauchbereich, welches ebenfalls die Bandscheiben entlastet und die Schmerzen lindert.

Wie kann ich einem Bandscheibenvorfall vorbeugen?

Am wichtigsten ist eine starke Rückenmuskulatur. Mithilfe von gezieltem Krafttraining können Muskeln so aufgebaut werden, dass sie die Bandscheiben und die komplette Wirbelsäule unterstützen

Genauso wichtig wie das gezielte Training ist aber auch die Schonung des Rückens. Besonders am Büro-Arbeitsplatz kann der Rücken durch auflockernde Übungen oder mithilfe eines ergonomischen Stuhles entlastet werden.

 


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